Samstag, 14. Dezember 2013

Alltag

Nach und nach gewöhne ich mich daran größtenteils nach den Vorschriften der Migräne-Diät zu leben. Inzwischen gönne ich mir alle 1-2 Wochen einen Kaffee, habe aber den Eindruck, dass mir das nicht gut bekommt. Werde es also wieder lassen. Ich hatte aber eine wirklich gute Woche und bin wirklich dankbar für die inzwischen sehr deutlichen Schmerzpausen. Gestern habe ich ein bisschen zuviel selbstgemachtem Eierlikör getrunken und hatte heute Morgen Kopfschmerzen.

Allerdings steht auch  bald meine Menstruation an und da sind ein paar leichte Kopfschmerzen noch die harmlose Variante.

An das vermeiden von Brötchen und Brot habe ich mich total gewöhnt. Esse ich mal ein Brötchen fühle ich mich sofort aufgebläht. Knäckebrot ist ok und ich habe gelernt Tortilla-Wraps selbst herzustellen. Ist total einfach und schnell zu machen. Gefüllt mit erlaubten Lebensmitteln eine tolle Alternative zum Pausenbrot/Abendbrot/Frühstücksbrot. Ich Streiche immer Frischkäse auf die Fladen, packe Frühlingszwiebeln, gebratenes Gemüse oder gebratene Fleischwürfel und Salat darüber und rolle das ganze zusammen. Kommt auch bei Gästen gut an.

Man vermischt 250 Gramm Mehl mit 250 ml kochendem Wasser und einem TL Salz, verknetet alles zu einem geschmeidigen Teig und Font daraus 6 Kugeln, die zu hauchdünnen Fladen ausgerollt werden. In einer beschichteten Pfanne werden die Fladen ohne Öl kurz gegart. Sehr fettarm.

Kann man auch als Beilage zu indischer Küche reichen.
Pilze scheinen übrigens doch kein Problem zu sein. Ich hab's nochmal mehrere Tage versucht und hatte nix.
Beruhigend.

Freitag, 6. Dezember 2013

Trigger oder nicht Trigger

Mittwoch abend gab es eine Situation die wahrscheinlich typisch ist für das Leben mit Migränediät. Ich war zu einer Fortbildung eingeladen, im Anschluss sollte es ein Buffet geben.

Die Redner überzogen, es wurde später und später, ich bekam Kopfschmerzen, bzw. die leichten die ich schon hatte wurden stärker. Endlich wars vorbei, allerdings stellte sich das angebliche Buffet als merkwürdiger Imbiss heraus, bei dem man zwischen Wraps mit Schinken oder Käse, sowie Currywurst und diversen Suppen wählen konnte.

Nix für mich dabei. Aber ich hatte unendlichen Hunger. Was tun? Schlau wäre gewesen nachhause zu fahren und dort was zu essen, aber natürlich wollte ich mit dem Freund mit dem ich dort war auch noch nett zusammen sitzen. Ich ass also alles was ich nicht soll und hatte gestern: NIX!

Das ist erstaunlich. Denn von Dingen die mich triggern bin ich es gewöhnt, dass sie gleich am nächsten Morgen erbarmungslos ihren Tribut fordern. Tja, war nicht so. Allerdings bekam ich gegen Abend, als der Sturm hier richtig losbrach ganz leichtes Kopfweh, dass sich bis heute Abend hinzieht und mit einer fiesen Verspannung einher geht.

So ist es seit der Migränediät oft. Der tägliche Kopfschmerz ist einem alle 2-3 Tage auftauchenden Kopfschmerz gewichen, der mal leicht und nur für kurze Zeit aufflammt und an anderen Tagen hartnäckig de ganzen Tag verweilt, aber meist auch nicht schlimmer wird.

Essenstechnische Zusammenhänge habe ich bisher nur bei Avocado, geriebenem Käse und Sojasauce vom Sushiservice beobachten können.

Muss ich einfach alles noch weiter beobachten.
Grundsätzlich denke ich immer noch, dass die Tendenz positiv aussieht und ich bin mehr denn je überzeugt davon, dass der Verzicht auf Koffein, einige Nahrungsmittel und Triptane der Schlüssel zu einem Leben raus aus der sich immer höher drehenden Schmerzspirale ist.

Bis Silvester wird es immer wieder Momente geben wo ich entscheiden muss das Risiko einer Migräne einzugehen oder eben zu verzichten.

Danach wird es entschieden weniger Verlockungen geben, aber ich will jetzt nicht einfach so einen Cut machen und sagen ich pausiere bis Januar mit der Diät. Das ginge mit Sicherheit in die Hose.

Statt dessen versuche ich mich ausserhalb von Weihnachten und Silvester strikt an das Programm zu halten und dann ab Januar noch strikter.

Montag, 2. Dezember 2013


Sechs Wochen Migränediät - das ist doch schonmal was!

Leider fällt es mir manchmal schwer mich an das Programm zu halten, es gibt viele Verlockungen und immer nein zu sagen ist natürlich frustig.

Kaffee gehe ich immer noch sehr weiträumig aus dem Weg. Ich habe in den sechs Wochen zweimal Kaffee getrunken, früher waren´s 3 - 4 Tassen Espresso am Tag.

Triptane gab es 2 x. Einmal im September 1 Tablette und  1 x im November 2 Tabletten. Ausserdem an 4 Tagen Novalgin. Die restlichen Schmerzen habe ich ausgesessen, wegakupunktiert oder weggeschlafen. Im November waren es 13 dokumentierte Schmerztage, davon rund die Hälfte leichte Schmerzen und an den meisten Tagen dauerten die Schmerzen maximal 12 Stunden.

So die aufgezeichnete Statistik. Subjektiv betrachtet habe ich mehr gute Tage als schlechte, kaum noch Sehstörungen, einen klareren Kopf und etwas weniger Verspannungen.

Heute ist allerdings so ein Tag an dem es mal wieder kippen könnte. Verantwortlich ist meiner Meinung nach durchaus mein Essen von gestern.

Ich liebe Sushi und hatte schon am Freitag welches. Blöderweise habe ich gar nicht bedacht, dass in einigen Avocado drin war. Samstag hatte ich den ganzen Tag Kopfschmerzen. Sonntag waren die Schmerzen nur noch leicht da und Abends vollkommen weg, Gestern war so ein ganz klarer unverspannnter Tag. Abends hatte ich nochmals Lust auf Sushi.

Schlauerweise bestellte ich diesmal ganz penibel ohne Avocado, nahm aber die mitgelieferte Sojasauce dazu, weil meine eigene, die ich getestet ganz gut vertrage, leer war. Schon 2 Stunden später bekam ich ein heisses Gesicht und leichte Kopfschmerzen. Um halb sieben morgens war ich von alleine wach und das ist selten ein gutes Zeichen. Noch habe ich nur einen ganz leichten Hintergrundschmerz. Heute also Obacht! Sushi ist erstmal gestrichen.

Übrigens waren wir Sonntag morgen beim Adventsbrunch und ich habe von Prosecco bis Tiramisu alles probiert und einwandfrei vertragen.

Meine garantiert persönlichen Trigger also immer noch:

- Hartkäse
- Avocado
- Sojasauce (ausser Kikkoman)
- Rotwein
- Schokolade
- frisches Brot
- zu scharfes Essen
- zu salziges Essen

Was meiner Meinung nach (trotz Liste) geht:

- Tomaten
- Bacon
- Alkohol und Kaffee selten und in Minimengen
- Frischkäse
- Biosahne
- Butter
- Gelatine
- Grapefruitsaft


Mittwoch, 27. November 2013

Oder auch nicht...

Nachdem gestern alles soweit ok war kam heute wahrscheinlich die Quittung für Fastfood am falschen Tag. Nachdem ich schon nachts nicht schlafen konnte, kam ich heute Morgen vor Kopfschmerzen und Übelkeit kaum aus dem Bett. Gegen Mittag Novalgin. Reduktion der Schmerzen um vielleicht 50/60%.

Bleierne Müdigkeit, keine Chance das jetzt ganz los zu werden. Die ungewöhnliche rechte Seite ist hauptsächlich betroffen. Alles tut weh und ist verspannt.

Tja.
Der Traum mit der Diät relativ schnell Erfolge zu erzielen ist somit geplatzt.
Aber ganz klar ist auch, dass der Verzicht auf Glutamate und Co. unabdinglich ist, wenn ich einigermassen Ruhe haben will.

Einerseits ist das immerhin eine Chance und Möglichkeit, andererseits aber auch ein grosser Einschnitt in ein unbeschwertes Leben ohne grosse Repressalien.

Der Döner war übrigens nichtmal lecker. Den hätte ich mir eh sparen können.

Heute gab es bisher nur Knäckebrot, gebratene Kartoffeln und Spiegelei. Und Mineralwasser. Jetzt gleich gibts Nudeln mit Huhn und Zucchini.

Fühle mich heute ziemlich deprimiert.


Dienstag, 26. November 2013

Wieder an Deck

Nach rund 30 Stunden war der Spuck so ziemlich vorbei. Merkwürdig kurzer Verlauf diesmal. Keine Übelkeit, kein Schwindel, keine Sehstörungen. Nicht, dass ich mich beschweren möchte. Ob das etwas mit der Behandlung und/ oder der Diät zu tun hat weiss ich nicht. das muss ich erst weiter beobachten.

Nachdem ich gestern Abend stundenlang weinend vor Schmerz in der Ecke lag, hab ich mich irgendwann aufs Sofa gepackt, 40 Tropfen Novalgin eingeworfen und tatsächlich ein paar Stunden schlafen können.

Da ich erst gegen Mittag einen Termin hatte, habe ich auch Vormittags nach dem Frühstück noch 1 Stunde geschlafen und danach gings den Umständen entsprechend ganz gut.

Ja, es wummert noch im Kopf ab und zu. Die Augen sind empfindlich.  Die Verspannung ist fies. Ab und zu zuckt ein Schmerz durch mein Auge oder den Oberkopf, mal hier, mal da. Aber die Hauptaktion ist wohl vorbei.

Meine Kollegin denkt eine Erkältung war der Hauptauslöser zusätzlich zur Menstruation. Seit heute niese und schniefe ich nämlich wie der Teufel. Kopf ist leicht zu.

Leider kann ich nicht schlafen, das ist blöd weil der gestörte Schlafrhythmus nie gut für den Kopf ist. So tippe ich hier noch ein bisschen, hab noch ein kleines Brot gegessen und schlurfe gleich wieder ins Bett. Denn schlapp fühle ich mich auf jeden Fall.

Was doof war und ich hier nicht verschweigen möchte: ich habe nicht nur gestern Kaffee getrunken, heute habe ich Döner gegessen und Käsekuchen. So nach dem Motto: jetzt isses auch egal. Aber das ist es natürlich nicht.

Im Gegenteil, gerade im Anfall sind solche Aktionen total bescheuert. Selbstbestrafung sozusagen.
Wenigstens ist es bei dem einen Kaffee gestern geblieben. Kaffee gehört mit Sicherheit zu meinen Haupttriggern. Und geholfen hat er eh nicht. Er war nur unglaublich lecker. Seufz....

Morgen ist ein neuer Tag. Ich habe viele schöne Knäckebrotsorten hier liegen und Eier fürs Frühstück vorgekocht. Dazu Rotbuschtee und ein kleines Glas Bioapfelsaft.

Ich muss daran denken wieder täglich Magnesiumkapseln zu nehmen. Hatte soeben Krämpfe in der Wade. Die Schmerzen sind Stress pur und das frisst Magnesium, dessen Mangel die Schmerzen noch verstärkt.

Vitamin D muss ich auch wieder anfangen zu nehmen. Ich habe da einen ganz eklatanten Mangel im Labor nachgewiesen bekommen und bin sehr dahinter her den Speicher aufzufüllen. Auch Vitamin D Mangel kann Dauerkopfschmerzen verursachen und so die Migräne triggern.

Leider muss man den Test privat zahlen, entweder beim Arzt oder man besorgt sich ein KIT zur Selbstabnahme das man ins Labor einschickt. Kostet beides um die 30 Euro.



Montag, 25. November 2013

Absturz


Nachdem ich so lange mit einer Erfolgsmeldung gewartet hatte, kam der Absturz prompt nach genau dieser.

PMS ohne Migräne überstanden, Menstruation ohne Migräne überstanden und seit gestern Monstermigräne vom feinsten.

Zunächst langsam aufbauend, abends dann schon sehr, sehr unangenehm. In der Nacht die (falsche) Entscheidung für Sumatriptan. Heute Mittag (völlig wirkungslos) wieder Sumatriptan und einen 3 fachen Espresso (Adieu Durchhaltevermögen).

Nun höllische Nacken- und Gesichtsschmerzen und morgen einen langen Tag vor mir.
Diese Hoffnungslosigkeit wenn man in der Spirale sitzt und weiss: das wird jetzt mindestens 3 Tage so weiter gehen. Es pocht, mein halbes Gesicht ist heiss, mein Kiefer wummert, mein Ohr tut weh. Was für ein Scheiss-Schmerz.

Wenn es mir wieder besser geht (im Anfall selber ist meine grösste Angst, dass es NIE WIEDER besser wird und meine zweitgrösste erneut Dauerkopfschmerzen zu entwickeln) werde ich vielleicht mal einen Chiropraktor wegen meines Nackens aufsuchen, der mich inzwischen fast noch mehr nervt als mein Kopf und die Migräne ebenfalls triggert.

Ab Morgen ist Kaffee wieder Geschichte und  Sumatriptan auch. Beim nächsten schweren Anfall wieder Allegro. Das geht so alles gar nicht. Die Aussicht auf eine Nacht ohne Schlaf und höllische Schmerzen lässt mich ganz mutlos werden.

Ein bisschen ist nicht genug


Wenn ich schon ein Medikament einnehme, möchte ich natürlich auch, dass es möglichst gut wirkt.

Nachdem klar war, ja diesmal ist es wirklich ein Migräneanfall der länger dauert, Novalgin nur mittelmässig half und ich den Termin heute Nachmittag vor Augen hatte, entschloss ich mich heute Nacht um 4 (!) eine Sumatriptan zu nehmen, obwohl die zuletzt ja nicht so der Hit waren.
Aber nachdem ich die zuletzt vor über 2 Monaten eingeworfen hatte, also noch vor der Migränediät und es mir tendenziell ja schon besser geht als damals, wollte ich gerne probieren, ob 1 (!) Sumatriptan in einem solchen Fall das Problem nicht schon löst.

Und ich kann sagen: tut sie nicht!

Es dauerte fast 2 Stunden bis die Tablette richtig wirkte.
Absolute Schmerzlosigkeit hielt vielleicht 2 weitere Stunden an und dass auch nur, wenn ich mich nicht zuviel bewegte im Bett.

Jetzt, 5 Stunden nach Einnahme spüre ich wieder leichte Schmerzen, von denen anzunehmen ist, dass sie sich im Laufe der nächsten Stunden wahrscheinlich zum Ursprungsschmerz steigern werden.

Es kann sein, dass 100 mg Sumatriptan nachhaltiger wirken würden, wenn auch wahrscheinlich nicht unbedingt länger. Aber mein Ziel ist jetzt nicht unbedingt die Dosis zu erhöhen. Selten und niedrig dosiert ist meine Vorgabe bei den Triptanen.

Ausserdem sind die Nebenwirkungen wie Übelkeit, schwitzen, etc jedesmal ziemlich heftig.

Ich werde zusehen, dass ich in den nächsten Tagen meine Ärztin aufsuche, um mir Allegro verschreiben zu lassen. Die wirken zwar auch nur zu 80% - 90%, aber das wenigstens über mehrere Tage.

Mit Sumatriptan wird mein Körper anscheinend prima fertig, obwohl ich es wirklich sehr selten genommen habe. Das finde ich erschreckend!

Ich weiss immer noch nicht weshalb es mich erwischt hat. Vielleicht gab dann doch die Ernährung den Ausschlag. Adé Dinkelbrot, ab jetzt wieder nur Knäcke und keine Champignons mehr, denn die hatte ich Donnerstag, Freitag und Samstag im Essen.

Heute Morgen gibts Knäcke mit gekochtem Ei, Mittags Eintopf aus Kartoffeln und Möhren und Abends auch Eintopf. Als Getränk nur Wasser. Erstmal das überreizte System wieder runterfahren.

Die Versuchung Kaffee zu trinken, um diesen Restschmerz los zu werden ist gross. Ich hoffe ich halte durch. Denn so vergrössert sich das Problem nur.

Sonntag, 24. November 2013

Immer wieder Sonntags


Gerne kommt die Migräne am Wochenende. Dann, wenn ich Lust hätte etwas anderes zu unternehmen als gereizt durch die Wohnung zu tigern, im Bett rum zu liegen und zu nichts in der Lage zu sein was wirklich Spass macht.

Gestern hatte ich tagsüber eine paar blöde Stunden aber nach einem Schläfchen am Nachmittag ging es mir wieder gut.

Heute hatte ich beim aufstehen ganz leichte Kopfschmerze, aber vor allem unangenehme Nacken und Rückenschmerzen, die sich über den Tag so sehr steigerten, dass ich gerade 40 Tropfen Novalgin nehmen musste und nicht mal die konnten mich ganz von den Schmerzen befreien.

Nun sitze ich wieder im Schmerzloch, deprimiert und wütend. Wieder ein Sonntag im Eimer. Am Essen kann es eigentlich nicht so recht liegen, oder doch? Vielleicht das Dinkelbrot? Der Bratenaufschnitt? Der Bioapfelsaft?

Morgen habe ich einen wichtigen Termin beim Anwalt und musste Stunden am PC verbringen, um Unterlagen zusammen zu stellen und auszudrucken. Das macht den Nacken nicht wirklich besser. Ich hasse es mit dickem Kopf zu Terminen zu gehen, bei denen ich mich dann nicht konzentrieren kann.

Ich bin mies gelaunt. Und habe ein schlechtes Gewissen meinem Mann gegenüber. Für ihn ist dieser Migränemist genau so blöd wie für mich. Wenn Verabredungen spontan ausfallen müssen, oder einfach Unternehmungen auf die man sich gefreut hat.


Freitag, 22. November 2013

Abakadabra


Wenn eine gute Fee käme und ich 3 Wünsche frei hätte, wäre einer davon mit Sicherheit bei voller Gesundheit zu sein und nie wieder an Migräne zu leiden. 

Der Leidensdruck ist ganz schön gross. Vor allem wenn nicht genau festgelegt ist wann es einen wieder mal erwischen wird. Bisher ist alles weiterhin o.k.. Das unangenehme Gefühl eine heftige Migräne würde nun bald einsetzen hat sich seit 4,5 Wochen mehrfach als Trugschluss erwiesen. 
Genau so lange habe ich schon keine Triptane mehr genommen.

Es verändert sich etwas, das ist jetzt nicht mehr zu übersehen.
Bestimmte Beschwerden, die sonst immer und unabwendbar Vorboten eines schweren Anfalls waren vergehen einfach nach einer gewissen zeit wieder und ich gerate nicht mehr in die Spirale die unweigerlich zur Explosion meines Kopfes führt.

Die Diät ist auf jeden Fall zu mindestens 50% an dieser Entwicklung beteiligt. Weitere 50% macht sicherlich die Kompaktbehandlung mit Chinesischer Medizin aus.

Obwohl ich immer noch jeden Tag Lust auf Kaffee habe, bleibe ich dahingehend hart.
Käse meide ich bis auf Frischkäse und Mozzarella, die ich gut zu vertragen scheine. Auch Tomaten machen mir gekocht oder gebraten keine Probleme. Sojasauce (ohne Glutamat) vertrage ich ebenfalls. Und kleine Mengen Ketchup und Majo.

Unter Verdacht auch zukünftig absolut gar nicht zu gehen stehen: Avocados, Parmesankäse, Rotwein, Balsamicoessig, Knabberzeug, frische Brötchen, Wirsing, Kaffee und koffeinhaltige Getränke, Kuchen, Schokolade, Creme fraiche, Remoulade.

Was ich gerne wieder in meinem Leben hätte wären Biozitronen und ab und zu Quark und Feta.
Da warte ich aber bis nächstes Jahr mit dem ausprobieren.

Gestern und vorgestern habe ich geschludert und Roastbeef mit Remoulade gegessen. Heute Morgen: dicker Kopf. Keine wirklichen Schmerzen aber ein mehr als ungutes Gefühl.

Deshalb heute keine Ausnahmen, nur 100% sicheres Essen. 
Die Biochips waren übrigens ein Schuss in den Ofen. 2 Sorten schmeckten fies nach Öl und die 3. Sorte war leider falsch geliefert worden. Statt Gemüsechips gab es Kartoffelchips mit Sour Creme Geschmack. Also Glutamat in Bioverbrähmung. Muss mein Mann essen, der arme.
Die Maischips habe ich noch nicht probiert. 

Das es keine Marmelade ohne Pektin zu geben scheint, was ja auch als Glutamat gilt, werde ich einfach wie bisher eine gute Biomarmelade essen oder sie selbst kochen. Ein bisschen wundert es mich ja schon, dass Apfelkpektin Glutamat sein soll. Das entsteht doch wenn der Apfel bräunt, oder nicht?

Wie auch immer, ich esse eh selten süsse Aufstriche, da mache ich mir also wenig Sorgen.

Momentan esse ich bei Lust auf Süsses selbstgekochten Sojamilch-Griespudding mit Kompott, am liebsten Mangokompott.

Mein Mann ist von dieser Form der Ernährung übrigens sehr begeistert. Der findet Lieferservice eh doof und isst am liebsten was Mutti selbst gekocht hat. 

Dienstag, 19. November 2013

Knabberkram



Da es so aussieht, als ob die Migränediät nach nun rund 4 Wochen Dauer erste erfolge zeigt, möchte ich gerne am Ball bleiben. Das ist meistens einfach, da ich zuhause arbeite, hier gemütlich frühstücken und mir Mittags selbst etwas zu Essen machen kann, also nicht auf eine Kantine oder den Pizzaservice angewiesen bin. Abends koche ich eh für meinen Mann und mich.

Schwierig wirds, wenn man ausser Haus isst. Der Urlaub über Weihnachten steht mir dahingehend ein bisschen bevor.

Auch blöd: alle knabbern und naschen was, nur ich sitze daneben und trinke weder ein Weinchen mit, noch kann ich bedenkenlos ein paar Chips einwerfen. Um dem aus dem Wege zu gehen, habe ich heute bei Biomondo eine grössere Bestellung aufgegeben. Dort kann man ganz genau gucken welche Inhaltsstoffe in den Lebensmitteln verarbeitet wurden, eine grosse Erleichterung.

Bisher habe ich oft bei "Das-ist-drin" nachgesehen, bevor ich etwas bestellt habe. Das ist aber 1. unkomfortabel wegen der hin und her Kopiererei und manchmal auch unergiebig wegen fehlender Daten. Dauert eindeutig zu lange alles.

Wie auch immer, dieses Problem hatte ich heute nicht, ich konnte im Filter sogar angeben "ohne Glutamat" und die Sachen die welches enthalten (ja, auch Biowaren haben das oftmals mit drin, heisst nur etwas anders) werden gar nicht erst angezeigt!

Nun sind mehrere Sorten Kartoffel-, Mais- und Gemüsechips auf dem Weg zu mir und damit es sich lohnt auch weisse Schokolade, Yogi-Tee, Konfitüre, Kreuzkümmel und noch ein paar andere Kleinigkeiten. War nicht teurer als im Bioladen in unserer Nähe und wird ab 29,90 ohne Versandkosten geliefert.

Freue mich schon auf Sojamilch-Chai mit Honig.


Montag, 18. November 2013

Und weiter im Text


Gestern mein 1. ausserhäusiges Essen, seit ich mit der Diät angefangen habe. 

So ein Brunch ist relativ praktisch, da kann man sich ja am besten aussuchen was geht und was nicht.
Bratenaufschnitt, Rührei, Antipasti in Form gebratener Gemüse gingen problemlos. Knäckebrot gab es nicht, also habe ich mich auf ein hausgebackenes Körnerbrot verlegt. Statt der ganzen Kaffee- und Schwarzteeangebote habe ich Apfelsaft am Buffet bekommen können. 

Es gab auch warme Gerichte, zu allem Sauce extra, das ist natürlich in meinem Fall ideal. Neben den Kroketten die nicht gehen, standen stinknormale Kartoffeln mit Butter. Ich hatte also keine Auswahlschwierigkeiten. 

Kleine Ausnahmen habe ich trotzdem gemacht, ein Klecks Remoulade zum Roastbeef, etwas Sauce zum Braten und ein bisschen Zitronencreme zum Nachtisch. Käse und Sekt habe ich aber konsequenterweise gemieden. Nachmittags auf einer anderen Veranstaltung gab es dann noch ein Stück Käsekuchen. Ich hätte lieber den Kaffee gehabt. Aber da ich noch so danach giere, lasse ich lieber die Finger ganz davon.

Ich habe ja seit Tagen immer wieder dieses latente Migränegefühl mit etwas Übelkeit und auch leichtem Kopfweh, da war ich gespannt welche Auswirkungen diese Ausnahme gestern hat. Bisher aber keine. Ist nichts schlimmer geworden. Verspannung nach wie vor ätzend. Aber Kopf seit über einer Woche trotzdem relativ klar. 

Gemessen an den letzten Monaten nehme ich hier mal vorsichtig einen positiven Trend wahr.
Und das obwohl mein Hormontrigger in vollem Gange ist. Mal sehen wie es während der Menstruation verläuft.

Freitag, 15. November 2013

Spannung



Als sich vor einigen Monaten die Migräne "verselbstständigt" hat und sich quasi nur durch leichte und schwere Verläufe unterscheiden liess, war das ganze verbunden mit heftigen Verspannungen auf der betroffenen, linken Seite, die von da an genauso selten verschwanden wie der Dauerkopfschmerz.

Der Schmerz ist brennend,  sitzt am Rand des Schulterblattes Richtung Wirbelsäule und zieht sich nach oben hoch. Mal strahlt er in Schulter und Oberarm aus, mal ins Ohr, mal ins Auge oder den Kiefer. Und während schwerer Attacken nimmt er all diese Möglichkeiten gleichzeitig wahr.

Ich frage mich: sind diese Schmerzen Vorboten, Begleiterscheinungen, Mit-Ursachen, Trigger?
Früher, als ich noch selten Migräne hatte, schmerzten nur Schulter und Nacken, durch die Verspannung, die durch die Migräne in den Muskeln eintrat. 

Ein  anderer Migränepatient erzählte mir mal, dass er etwas ähnliches kennt und das "Muskelplatten" nennt. Erst als er die Migräne los wurde, verflüchtigten sich diese Platten irgendwann und nicht umgekehrt. Das lässt den Schluss nahe liegen, dass es sich doch nur um Begleiterscheinungen handelt, die physiotherapeutisch nur bedingt behandelt werden können.

Ich bekomme zusätzlich zu der Akupunktur immer noch Massagen/Schröpfen oder Moxa. In dieser Kombination hat man auf Erfolge wahrscheinlich noch die besten Chancen. 

Trotzdem muss das Ziel sein die Ursache zu behandeln und nicht das Symptom. In der TCM Klinik in Kötzting ist man beispielweise davon abgekommen chinesische Kräuter gegen die akuten Schmerzen einzusetzen, weil sie auf Dauer den gleichen Rebound- und Gewöhnungseffekt aufweisen wie die schulmedizinischen Präparate. 

Auch dort ist das Ziel den Patienten von Schmerzmitteln und Triptanen  zu entgiften und ihm eine Ernährungsmodifikation beizubringen, verbunden mit Akupunktur und Kräutern, die an der Ursache für die Migräne drehen.

In meinem Fall ist es zum Beispiel wichtig die Hormonlage stabil zu bekommen. Ohne diese starken Schwankungen wäre der Haupttrigger ausgeschaltet. Hormonelle Migräne gilt schulmedizinisch als schwer behandelbar, das liegt daran, dass es nicht damit getan ist einfach mal eben Hormone substituieren, das endokrine System ist nämlich ungemein empfindlich.

Behandlungsmethoden die darauf abzielen, dass der Zyklus sich nach und nach von allein stabilisiert, bieten da eine sinnvolle Alternative. Man muss nur am ball bleiben.

Das ist wie mit der Ernährungsumstellung, schnelle Erfolge kann man da nicht erwarten. Aber eventuell nachhaltigere. Wenn die Spirale sich erstmal in die andere Richtung dreht.

Meine Migräne ist übrigens immer noch nicht durchgebrochen. Gestern und heute geht mir soweit ganz gut. Merkwürdigerweise hatte ich das Gefühl, dass mein Kopf anfängt weh zu tun als ich vorhin Wirsing ass. Der schmeckt ja so ein wenig bitter, wer weiss ob ich die Stoffe, die da drin sind vertrage.
Ich werde das mal beobachten.

Mittwoch, 13. November 2013

Nein sagen


Es ist doof wenn man vieles von dem was man mag von der Speiseliste streichen muss. Das ist mir heute nochmal aufgefallen als mir jemand riet, doch auch die Milchprodukte mal ganz und total weg zu lassen.

Und ich merkte wie sich alles in mir sträubte noch weniger essen zu können was mir schmeckt.
Ich bin nicht der ganz oder gar nicht Typ, ich muss mich da langsam ran tasten und finde das was ich bisher so umsetze schon sehr viel.

Ich denke zum Beispiel sehr oft daran Kaffee zu trinken. Heute geht es mir nicht so gut. Ich habe heftige Verspannungen auf der linken Seite vom Schulterblatt bis hoch zum Kopf.
Auch die Akupunktur und die Massage hat erstmal nicht wirklich was gebracht. Ganz genau weiss ich das erst Morgen.

Es steht auf der Kippe. Die Hormone die im weiblichen Zyklus auf- und absteigen sind mein Haupttrigger. Gerade fallen sie ab. Und ich merke wie die geschundenen Gefässe im Kopf ächzen, wie die Nerven neben dem Schulterblatt schmerzen und kreischen und ich bin sauer, genervt, finde das ungerecht und Scheisse.

Und in Anbetracht der Tatsache, dass der Migräneanfall eh unvermeidlich ist, habe ich mir eine grosse Portion Tiefkühlfritten in den Backofen geschoben und oben drauf ordentlich Majo und Ketchup gehauen.

Siehst Du Gefahr. Ich lache Dir ins Gesicht. Haha!
Natürlich lache ich nicht. Andererseits ist es manchmal einfach wie es ist.
Ich bin nicht Buchholz Vorzeigepatientin, sondern die die manchmal Majo isst und wenn die Schmerzen richtig schlimm sein sollten eine Triptane einwerfen wird.

Aber ganz ehrlich, ich tu so viel für mich, arbeite so viel an mir. Da darf ich auch ab und an mal schwach sein. Migräniker sind ganz oft Perfektionisten. Ich glaube auch das ist Teil der Erkrankung. Angespannt sein, unterdrückte Wut nicht ausleben, zu wenig Grenzen setzen. Zu viel auf die Schultern laden.

Auch daran muss man arbeiten. Und das fehlen dieses Themas und die Empfehlung von Dr. Buchholz bei bestehender Migräne Beta-Blocker und so weiter einzusetzen, dafür aber keine einzige vernünftige alternativmedizinische Methode zu erwähnen, halte ich für eine grosse Schwäche des Buches.

Wenn ich nämlich over-the-counter-Medikamente einsetze, so wie er es befürwortet, schäumt mein Magen wie eine Waschmaschine. Ist also alles nicht so einfach.

Wobei ich nach wie vor vieles was er schreibt grossartig finde und sehr beeindruckt bin von den Erfolgen. Und morgen ist wieder ein neuer Tag und vielleicht ja ein besserer.



Dienstag, 12. November 2013

Veränderungen


Über die Jahre hat sich meine Migräne immer mal wieder verändert. Dauer, Intensität, Begleiterscheinungen, Vorboten, Medikamentenwirksamkeit, alles veränderte sich und das meist nicht zum besseren.

In den letzten beiden Jahren wurde es aufgrund der regelmässigen, hoch dosierten Hormonbehandlungen deutlich schlechter.

Seit 3 Wochen mache ich nun die Migränediät nach Dr. Buchholz, trinke keine koffeeinhaltigen Getränke mehr und halte mich weitestgehend von Triptanen fern. Die letzte nahm ich vor genau 21 Tagen.

Nun waren hohe und häufige Triptandosen noch nie mein Problem. Ich war da immer schon skeptisch und es kam höchst selten vor, dass ich mal mehr als 3 oder 4 im Monat nahm. Für viele Migräniker ein Witz. Der Punkt ist, dass ich dadurch nicht seltener oder weniger Schmerzen habe, sondern einfach nur versuche dem Rebound aus dem Wege zu gehen, der mich fast immer erwischt.

Obwohl ich so selten Sumatriptan nahm, wirkten sie sehr schnell nur noch 6-8 Stunden und dann musste ich die nächste nehmen oder eben wieder mit den Schmerzen etc leben. Da überlegt man sich schnell, ob es überhaupt Sinn macht das Zeug einzuwerfen.

Beim letzten grossen Anfall bei dem nix mehr ging vor 3 Wochen habe ich ein langwirksames Triptan ausprobiert und das nahm zwar den Schmerz nicht zu 100 %, aber zu 80-90 % und das über die gesamte Dauer des Anfalls von 3 Tagen. Trotzdem bin ich skeptisch, denn ich habe zu oft erlebt wie schnell mein Körper sich an das Mittel gewöhnt und sich irgendwann totale Wirkungslosigkeit einstellt.

Bei anderen mag das anders sein. Die werfen jede Woche eine Sumatriptan 100 ein und dann ist Ruhe und bleibt Ruhe. Bei mir wirken schon 50 Gramm sehr gut, aber an Ruhe ist nicht zu denken.

Wie auch immer, ich wollte ja von meinen Erfahrungen mit der Migränediät erzählen.
Was mir auffällt sind die Gelüste. Ich habe sehr oft Lust zu essen, gerne Fleisch, aber auch sahniges, cremiges. Ich gebe dem nicht immer nach, aber es fällt mir halt auf.

Seit Ende August hatte ich täglich Kopfschmerzen, wahrscheinlich einfach nur "kleine" Migränen, unterbrochen von den richtig grossen Anfällen eine Woche vor der Mens und während der Mens, manchmal auch um den Eisprung herum, je nachdem ob noch andere Trigger dazu kommen, wie zum Beispiel das Wetter.

Seit letzter Woche geht es mir deutlich besser.
Mittwoch war ich bei der Akupunktur, danach hatte ich plötzlich stechende Schmerzen über den ganzen Nachmittag hin, aber abends waren die weg und Donnerstag und Freitag hatte ich das erste Mal seit Wochen tagsüber einen klaren Kopf.

Samstag dann der Einbruch, wahrscheinlich durch ungute Lebensmittel verursacht. Sonntag und Montag war aber alles wieder ok, wieder klarer Kopf, heute wieder leichte Schmerzen wie Samstag und vor allem Übelkeit, Müdigkeit und Krankheitsgefühl, als ob ein dicker Anfall im Anmarsch wäre.

Da ich mich eine Woche vor der Mens befinde, wäre das typisch für mich.
Erstaunlich ist jedenfalls wie gering die Kopfschmerzen (zumindest momentan noch) sind, alle anderen Symptome aber so stark wie immer vorhanden sind.

Ob es sich hier um eine dauerhafte Veränderung handelt muss ich erst noch rausfinden und über mehrere Zyklen beobachten.
Schön wäre natürlich, wenn auch die Übelkeit demnächst mal ausbliebe.

Sonntag, 10. November 2013

Rotkohl


Diese Woche hatte ich Lust auf Rotkohl. Normalerweise kaufe ich den gerne tiefgekühlt, aber ohne Zusatzstoffe ist er kaum erhältlich. Ausserdem ist das mit dem Essig ja so eine Sache. Laut Dr. Buchholz geht Weinessig gar nicht. Balsamico ist definitiv einer meiner Trigger. Destillierter Essig ist hier in Deutschland nicht wirklich bekannt, ich nehme an, er entspricht der Essigessenz, die ich bisher gerne zum putzen und entkalken benutzt habe, auf der aber "für die feine Küche" steht.

Heute also habe ich zum ersten Mal Rotkohl selbst gekocht und es war total easy. Ich muss dazu sagen, dass ich ihn 20 Minuten im Dampfkochtopf gegart habe, weil das laut Google sonst stundenlang dauert und dazu hatte ich keine Zeit. Der Kohl wurde darin wunderbar weich und zerging auf der Zunge.

Hier das Rezept:

1 kleiner Rothohl
2 EL Rohrohrzucker
2 EL Essigessenz
1 säuerlicher Apfel
2 Schalotten
2 Lorbeerblätter
1/8 l Apfelsaft
1/8 l Wasser
Meersalz
Butter
Speisestärke

Der Rotkohl wird vom Strunk befreit und fein in Streifen geschnitten. Mit den geschälten und gewürfelten Schalotten und Apfelstückchen in den Dampfkochtopf schichten, Essig, Apfelsaft und Wasser angiessen, den Zucker und das Salz unterrühren und ein Stückchen Butter und die Lorbeerblätter dazu geben.

Nach 20 Minuten ist der Rotkohl fertig und kann dann nochmals fein abgeschmeckt werden. Ich habe ihn ausserdem mit etwas Speisestärke, in Wasser verrührt, abgebunden.

Samstag, 9. November 2013

Dicker Kopf


Gegen 6:30 Uhr heute morgen wurde ich wach und merkte schon: der Kopf ist dick.
Neben den (noch minimal) vorhandenen Schmerzen ist es vor allem dieses unangenehme allgemeine Krankheitsgefühl der Schwäche, das mir zu schaffen macht.

Gleichzeitig überfällt mich bleierne Müdigkeit, Schwindel, Wattekopfgefühl und Übelkeit.
Meine Fortbildung für heute wurde also gestrichen. Viel Geld für nichts.
Solange meine Migräne derart häufig und unberechenbar vorbei guckt, werde ich sowas nicht mehr buchen. Dann lieber ein teures Fachbuch mehr kaufen.

Ich habe dann nochmals ein paar Stunden geschlafen, vorher was gegessen, gerade eben auch eine Kleinigkeit gegessen. Die Migräne sitzt mir im Nacken, das Essen gestern war so nicht ok, das merke ich ganz deutlich.

Wahrscheinlich der Käse, aber vielleicht auch der Löffel (selbstgemachte) Guacamole oder Creme fraîche.  Eventuell alles zusammen. Ich muss mich also was das angeht strenger an die Vorschriften halten. Tomaten scheinen mir gekocht übrigens nichts auszumachen, die hatte ich letzte Woche ab und an im Essen ohne Auswirkungen.


Freitag, 8. November 2013

Ernsthaftigkeit


Mir ist es ziemlich ernst mit der Ernährungsumstellung. Einfach weil es mir seit Ende August ziemlich bescheiden geht und ich hoffe, hiermit einen Schritt Richtung weniger Migräne und mehr Lebensqualität tun zu können.

Trotzdem ist es irgendwie schwierig immer aufzupassen. Meist kaufe ich ein und koche auch. Heute sollte es gefüllt Tacoshells geben. Die sind hier im Supermarkt zu meiner grossen Freude ohne Zusätze gebacken zu erwerben, im Gegensatz zu den Tortillas, die massenhaft E und Co innehaben.

In diesem Supermarkt habe ich auch geriebenen Mozzarella gekauft. Das ist toll zum überbacken, aber für die Tacoshells war nichts mehr übrig. Ich bat also meinen Mann von einem (anderen) Supermarkt geriebenen Mozzarella mitzubringen - wenn´s den da gibt. Er bringt was mit, ich streu den Käse drauf und verputze 3 Shells bis ich erfahre, dass da auch Gouda drin ist.

Da war ich ziemlich sauer. Käse ist ein absoluter Trigger bei mir. Zumindest Parmesan.
Für Aussenstehende ist meine Peniblität wahrscheinlich sehr schwer nachvollziehbar. Wer keine Migräne kennt, kennt auch nicht die Angst vor der nächsten Attacke, vor dem tagelangen Schmerz, dem Fixundfertig-Gefühl.

Das sind so Momente, da fühle ich mich nicht ernst genommen. Und ziemlich alleine. Ich habe sonst einen tollen Mann, aber mit meiner Migräne und der Prävention stehe ich allein da.

Nächste Woche sind wir zum Brunch eingeladen. Das wird auch heikel. Es ist auch schwer sich zu beherrschen, wenn man erstmal alle leckeren Sachen so aufgebaut sieht.

Naja, nun ist es passiert und was beim Brunch auf mich zukommt werde ich dann sehen.

Gestern und heute hatte ich gute Tage. Aber die hatte ich auch ohne die Migräne-Diät immer mal wieder. Sogar gute Wochen. Von Anfang Juni bis Anfang August nicht einmal Migräne, nur ein paar Kopfschmerztage, vielleicht 3 oder 4.

Bis dann Ende August die Hölle in Form von mehreren Anfällen in kurzem Abstand und Dauerkopfschmerzen losbrach. Aber gut, ich mache jetzt einfach weiter. Fast 3 Wochen sind nun schon rum. Und: immer noch kein Kaffee!



Dienstag, 5. November 2013

Sehen Sie, Sie sehen nichts


Trotz aller Vorboten kam bisher keine Migräneattacke. Das ist allerdings schon länger so, seit ich diese täglichen Kopfschmerzen habe.

Momentan wache ich manchmal nachts auf, weil ich verspannt bin und mir die Seite bis zum Kopf hoch weh tut. Spätestens am Morgen ist das auf jeden Fall so. Wenn ich dann aufstehe, geht der Schmerz im Kopf sofort weg. Oft habe ich dann Ruhe bis Nachmittags, dann gehts wieder los mit leichten Schmerzen vom Nacken über den linken Hinterkopf. Machmal verschwinden die auch wieder ganz.

Wenn der Schmerz beim aufstehen nicht weg geht oder sich zumindest nicht stark verbessert, ist von einer heftigeren Migräneattacke auszugehen, die dann auf jeden Fall im Laufe des Tages kommt.

Die letzte kam vor 2 Wochen als ich mit der Diät angefangen habe.
Ich würde lügen, wenn ich sagen würde mir ginge es viel besser seitdem. Aber ein bisschen besser schon. Ob das tatsächlich an der Ernährungsumstellung liegt bleibt abzuwarten.

2 Wochen sind ja noch keine besonders lange Testphase. Dr. Buchholz spricht von 4 Monaten bis die neuen Ernährungsgewohnheiten richtig greifen und man ausprobieren darf das eine oder andere verbotene Lebensmittel wieder hinzu zu fügen. Ich glaube meins wird junger Ziegengouda sein.

Frischkäse geht mir auf die Nerven. Mozzarella schmeckt langweilig. Ricotta mag ich so gar nicht.
Aber das sind Luxusprobleme. Im Grunde verzichte ich auf wenig, gemessen an dem was ich alles essen und trinken darf.

Ich koche jeden Tag frisch mit viel Gemüse und auch Fleisch. Die letzten Tage hatte ich total Lust auf Fleisch, das verabschiedet sich gerade wieder. Statt Schokolade gibt es z.B. selbst gekochte Kompotte und selbstgemachten Griesbrei.

Über Weihnachten gehts ein paar Tage in den Urlaub, da wird es wahrscheinlich schwierig mit der Ernährung, wir haben Vollverpflegung gebucht. Ich werde vorsichtshalber eine Mail an das Hotel schreiben, dass ich eine Allergie gegen Glutamat  und Balsamicoessig habe. Das ist einfacher als langatmige Erklärungen, die dann doch nicht beachtet werden. Bei dem Wort Allergie sehen die Leute röchelnde Gäste mit angeschwollenem Gesicht auf dem Teppich liegen, da hat kein Restaurantbesitzer Bock drauf, schon gar nicht an Weihnachten.

Samstag, 2. November 2013

Böser Blick


Je stärker meine Kopfschmerzen sind, desto schlechter sehe ich und klappere und zwinkere mit den Augen. Wenn sich eine Migräne ankündigt ist das ähnlich. Manchmal habe ich am Tag vor der Migräneattacke Durchfall, Übelkeit, Schwindel un d eben diese Sehprobleme. Manchmal wache ich auch morgens einfach ohne Vorankündigung mit Migräne auf. Manchmal wird aus der Vorankündigung doch keine Migräne. Verlass ist da auf nichts mehr.

Früher hatte ich 2-3 Tage vor der Menstruation Kopfschmerzen, später richtige Migräne. Den Rest der Zeit war Ruhe.

Davon kann ich heute nur träumen.
Ich bekomme oft 1 Woche vor der Menstruation eine Attacke, dann nochmal während der Mens, gerne auch kurz vorm Eisprung oder währenddessen. Aber auch da ist kein Verlass drauf.

Heute ist es wieder soweit. Mein linkes Auge zuckt. Ich habe diese Schleiersehen, einen unangenehmen Schmerz über den Kopf bis zu dem fiesen, genau lokalisierbaren Punkt oben links. Heute Nachmittag war ich plötzlich unglaublich müde. Auch das ist oft ein Vorzeichen.

Nun frage ich mich, was ist nun der Grund? Ist es weil ich die Ernährungsumstellung erst so kurz mache? Weil ich Majo zu den selbst gemachten Pommes gegessen habe? Ist es weil sich wieder so ein Mega-Herbststurm ankündigt? Weil mein Eisprung naht?

Dieses causale nachgrübeln und ständig in sich hineinhorchen nervt fast genauso wie die Migräne selbst.

Habe ich wirklich Schmerzen? Wo? Fühlen sie sich so an als ob sie schlimmer werden? Hat heute Nacht mein Auge getränt? Ist mir schwindelig? Wo bin ich im Zyklus? Was mache ich wenn es kommt? Aushalten diesmal? Nochmal eine Triptane?

Und so weiter. Sehr anstrengend und nicht zielführend.
Wegen der Augen war ich übrigens beim Arzt. Dass ich Migränikerin bin heisst ja nicht, dass ich nicht auch noch zusätzlich etwas anderes haben könnte. Was mit den Augen selbst oder einen Hirntumor.
Das sind dann zwar Gedanken dunkler Stunden, aber es gibt Menschen die bekommen Flöhe und Läuse gleichzeitig.

Wie auch immer, die Untersuchung bei der Augenärztin ergab nichts. Trotz der Probleme beim sehen und der Kopfschmerzen bot sie mir eine Hintergrund- und Druckuntersuchung übrigens nur als IGL-Leistung gegen cash an. Das nenne ich doch mal ärztliches Verantwortungsgefühl.

Ich denke ich muss jetzt einfach Geduld beweisen. Das Essen so wie ich es jetzt zu mir nehme ist gesund für mich und das ist ja auch schonmal was. Diese Ernährung macht einen mit Sicherheit nicht krank oder treibt in irgendwelche Mangelzustände.

Manchmal deprimiert es mich einfach, dass es ist wie es ist.
Und ich nadle mich ungern selbst, vor allem in die Hände.
Obwohl ich weiss, dass ich muss. Einmal Akupunktur reicht nicht pro Woche.
2-3 mal ist in diesem Fall wichtig. Aber ich schiebs vor mir her.

Donnerstag, 31. Oktober 2013

Schnelles Essen


Wenn ich sonst schnell, schnell abends Hunger gestillt haben wollte gab es auch schonmal eine Pizza vom Lieferservice. Das fällt ja nun flach.

Stattdessen koche ich öfter mal vor, vor allem Suppen und was man sonst noch schnell aufwärmen kann. Zu langes warten wenn ich Hunger habe verstärkt die Kopfschmerzen wie ich finde.

Da ich ja nun gehtechnisch lahmgelegt war, hatte ich beim Supermarkt Online Einkäufe angeleiert. Leider kamen die erst gegen halb 10 gestern Abend. Vorher wäre ich verhungert, also schickte ich meinen  Mann los, alles für ein paar schnelle Hamburger zu besorgen.

Die Liste der Inhaltsstoffe für die Brötchen liess mich schaudern, aber da gab es jetzt leider keine Alternative. Ich hätte einfach normale Brötchen nehmen sollen, die sind in der Nacht davor gebacken worden und sicher schon fast 24 Stunden alt.

Reines Biohack wurde zu Hamburgern plattgedrückt und nur mit Pfeffer und Salz gewürzt, Tomaten habe ich vorsichtshalber gebraten, weil ich annehme, dass sie roh noch unverträglicher sind als gegart.
Dr. Buchholz meint in seinem Buch Tomaten gingen prinzipiell schon, wenn man sie verträgt. Das rauszufinden funktioniert aber nur, wenn man ansonsten peinlich genau auf die Einhaltung der Diät achtet. Aufgrund der Brötchen aber hier schon wieder nicht möglich, und um ehrlich zu sein halb ich auch Majo, Senf und Ketchup drauf geschmiert.

Statt Burgerkäse gab es für mich allerdings mit Pfeffer und Salz gewürzten Mozzarella. Und zum Nachtisch ein Stück weisse Schokolade.

Momentan habe ich oft Hunger, keine Ahnung wieso.  Aber ich halte mich schon relativ eng an den Plan. Morgens Knäckebrot, Ei, Saft oder Wasser. Mittags selbstgekochte Suppe. Abends meist irgendeine Reispfanne, Kartoffelpfanne, Gemüsepfanne mit oder ohne Fleisch. An Gewürzen habe ich nur noch Pfeffer und Salz benutzt, was hervorragend ging. Vieles lässt sich auch aufpeppen indem man Knoblauch mitkocht und pürriert. Gestern kam der kleine Karton mit den Biokräutern und Gewürzen ohne Geschmacksverstärker. Werde ich dieser tage mal nutzen.

Was ich nicht mehr esse und trinke:

- Kaffee, Tee, Alkohol, Orangensaft, koffeeinhaltige Limonaden
- Pizza, Pasta, etc vom Bestellservice. Kein Restaurantessen.
- Instantbrühen, herkömmliche Gewürzmischungen, Sojasauce.
- Bacon, Aufschnitt, Käse (ausgenommen Frischkäse, Ricotta und Mozzarella), Würstchen, Kassler
- Brot/Brötchen (nur Roggenknäcke oder Crisp), Kuchen vom Bäcker oder TK
- Schokolade, Schokoriegel, Weihnachtsgebäck
- Chips, Flips, Nüsse
- Milchdesserts aus der Kühltheke, Wackelpudding,  Quark, Joghurt, Schmand, Creme Fraîche, Buttermilch

Ich habe momentan den Eindruck, dass es mir etwas besser geht. In der ersten Woche habe ich 1 Triptane genommen und dabei blieb es. Diese Woche hatte ich keine richtige Migräneattacke, nur die leichte Hintergrundmigräne, die ab und an so zickt, dass ich leicht panisch innehalte ob es schlimmer wird. Nach wie vor verbunden mit tierischen Verspannungen der Schultern und des Nackens. Wenn ich mich bewege knirscht und knackt es. Aber die zusätzliche Akupunkturbehandlung und die Massagen der Reflexzonen die ich selbst mache scheinen ganz gut zu helfen.

Ich habe vor einer Weile mal gelesen, dass man als Migränepatient extrem schmerzempfindlich wird mit der Zeit und mit Kopfschmerzen auf kleinste Reize reagiert, die Nicht-Migräniker gar nicht wahrnehmen würden, finde ich einleuchtend. Man muss dahingehend erstmal wieder Vertrauen in den eigenen Körper fassen lernen und eine Art Umkonditionierung muss stattfinden.

Das geht natürlich nicht von heute auf morgen. Ich rechne mit mindestens 4 Monaten. Schreibt Dr. Buchholz auch in seinem Buch. Aber jeder Weg beginnt nunmal mit dem ersten Schritt.

Im Grunde finde ich diese Ernährung ziemlich prima. Das einzige was mir wirklich fehlt sind würziger Käse und Kaffee. Allerdings hatte ich nach einem Käsefondueabend vor einigen Wochen am nächsten Tag eine derart vernichtende Migräne, dass Käse ganz klar ein Trigger für mich ist. Und über Kaffee brauchen wir gar nicht zu diskutieren. Irgendwann wird vielleicht 1 mal im Monat wieder ein Espresso für mich drin sein, aber ganz bestimmt nicht im nächsten halben Jahr.


Dienstag, 29. Oktober 2013

Und tschüss


So, das war´s für die Physiotherapeutin.

Ich war 5 mal dort. Nach dem ersten Mal hatte ich stundenlang Schwindel. Beim 2. Mal hinterher Migräne, beim 3. Mal ebenfalls Migräne, beim 4. Mal starke Kopfschmerzen und nach dem 5. mal kündigt sich nun ebenfalls wieder eine Migräne an.

Keine Ahnung was die da macht. Ich bin Massagen aller Art und Akupunkturbehandlungen ohne Ende gewöhnt und sicher nicht zimperlich, aber sowas kenne ich nicht. Was mich besonders nervt: vorher war immer nur die linke Seite betroffen, nun kommt rechts auch noch dazu. Herzlichen Dank. Unnötig zu bemerken, dass meine Verspannungen sich keinen Meter gebessert haben.

Eins ist klar: die fasst mich nicht mehr an!

Montag, 28. Oktober 2013

Frühstücksideen - to be continued


- Roggenknäckebrot mit Frischkäse
- Bagel (vom Vortag) mit Roastbeef oder Putenbraten
- Dinkelbrot mit Mozzarella und Cocktailtomaten
- Rührei mit Frühlingszwiebeln oder Schnittlauch
- Spiegelei mit Tabasco
- Eierpfannkuchen mit Äpfeln
- Omlette mit Frühlingszwiebeln, Zucchini, Paprika und Mozzarella gefüllt
- Grießbrei mit Obst
- Dinkelfklocken mit Kompott

2. Woche


Seit über einer Woche habe ich keinen Kaffee mehr getrunken, keine koffeeinhaltige Diätlimo und keine Art schwarzen, weissen oder grünen Tee. Besonders den Kaffee vermisse ich immer noch.

Ich koche fast alles selbst, um die Kontrolle über die Inhaltsstoffe nicht zu verlieren. Beim Mongolen waren wir nicht, weil ich seit Samstag einen eingeklemmten Ischianerv habe und mich kaum bewegen kann. Ibuprofen hilft dagegen recht gut, auf die Kopfschmerzen machen sie nach wie vor keinen Eindruck.

Die Kopfschmerzen wabern seit Donnerstag im Hintergrund, mal laut mal leise. Gerade eben wieder lauter. Ich war kurz draussen und hier stürmt es wie verrückt, und Wind am Kopf kann ich zur Zeit nicht vertragen. Die Physiotherapeutin hat mir jetzt nicht wirklich weiter helfen können. Die Massage verstärkt im Nachgang die Kopfschmerzen meistens. Durch den Ischiaskram bin ich noch verspannter als sowieso schon.

Morgen wieder Akupunktur. Irgendwie werde ich mich dahin schleppen. Notfalls mit den Taxi.

Samstag, 26. Oktober 2013

Kürbissuppe


1 kleiner Hokkaidokürbis
1 Bund Frühlingszwiebeln
1grosse Möhre
3 mittelgroße Kartoffeln
3 Knoblauchzehen
1/2 Becher Biosahne (ohne Carageen)
Pfeffer, Salz, Rohrzucker

Das Gemüse waschen, schälen, klein schneiden. alles in einen Topf geben mit Wasser auffüllen. Wenn Kürbis, Möhren und Kartoffeln weich gekocht sind mit dem Pürrierstab die Suppe cremig rühren und mit Sahne, Salz und etwas Rohrzucker würzen.

Ich nehme am liebsten bunten Pfeffer aus der Mühle und Himalayasalz.

Freitag, 25. Oktober 2013

Pause


Nach dem verzweifelten Letzten Abend und der Sorge heute wieder mit schlimmen Schmerzen da zu sitzen, war ich zwar um 6 Uhr wach aber nicht vor Schmerz. Ich habe dann gefrühstückt und mich später am Morgen nochmal ein Stündchen aufs Ohr gelegt. Der ausgefallene Akupunkturtermin von Dienstag wurde heute auch nachgeholt.

Meine Behandlerin (und Kollegin und Freundin) war letzte Woche bei einer speziellen Fortbildung für Schmerzpatienten und nun wollen wir ein neues Therapiekonzept anwenden. Einmal pro Woche behandelt sie mich, 2 mal nadle ich mich selbst nach dem gleichen Konzept.

Tag 5 ohne Kaffee lief ok, obwohl er mir echt fehlt. Mein Mann hat heute Massen von Snacks für seinen Spieleabend gekauft, früher, wenn ich ab und an mitgespielt habe, konnte ich noch alles davon essen. Migräne war damals kein  Thema.

Als ich heute Marmelade kaufen wollte, stellte ich mit Entsetzen fest, dass nichtmal die Bioprodukte ohne Pektin erhältlich sind. Das ist echt bedenklich.

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Angst


Ich liege im Bett. Mein Rücken tut weh, meine Ohren schmerzen. Meine Halsmuskeln schmerzen. Mein Kiefer ist vollkommen verspannt. Ich denke darüber nach wie das alles werden soll. Wie ich leben kann mit dem Zustand des Dauerkopfschmerzes, an den meisten Tagen des Monats, was ich machen soll, wenn das nicht besser wird.

Ich habe Angst, dass auch das Therapiekonzept von Dr. Buchholz nicht anschlägt. Mein Körper einfach weiterhin schmerzt, schmerzt, schmerzt. Manchmal ist es für Stunden und Tage besser gewesen in den letzten 9 Wochen. Um dann genau so schlimm weiter zu gehen.

1 Triptan diesen Monat, 4 Stück an 3 Tagen letzten Monat. Ab und an Novalgintropfen. Daran kann es doch nicht ernsthaft liegen. Warum ist die Migräne plötzlich so heftig geworden? So dauerhaft der Schmerz? Was hab ich bloß gemacht um das auszulösen?

Werde ich weiter arbeiten können? Oder meinen Job verlieren, wenn das so weitergeht? Meinen Mann? Meine Freunde? Wer will so ein jammerndes Wrack um sich haben?

Meine gute Laune und meine Zuversicht und ein schönes Freizeitleben habe ich wohl schon verloren.

Ich habe Angst. Vor meinem eigenen Körper.

Gewürzt


Gestern habe ich eine schöne Reispfanne gekocht. Mit Biogemüse, Basmatireis, etwas Carageen-freier-Biosahne und nach langem zögern: mit Curry. Normales Currypulver aus einem Döschen. Nun steht auf der Inhaltsliste unter anderem die merkwürdige Zusammenfassung "Gewürze". Damit fühle ich mich ganz und gar nicht gut. Ich befürchte dahinter - wahrscheinlich zurecht - irgendwas glutamatiges.

Bloggerin Violetta hat in ihrem Migräneprojekt eine Liste für Bezeichnungen zusammengestellt, hinter denen sich Glutamat verbirgt. Ich habe mir die Liste ausgedruckt und an den Kühlschrank gepinnt.

Kurz habe ich nun überlegt den Hersteller anzuschreiben, ob dieses "Gewürze" glutamathaltig ist oder nicht, dann dachte ich mir: wieso eigentlich? Wenn der seine Gewürze so merkwürdig kennzeichnet, werfe ich die weg und kauf die die zukünftig nicht mehr. Fertig!

Statt dessen habe ich eine andere, sehr nette Website gefunden, die Kräuterfrau, deren Betreiberin sich für die zusatzlose Qualität ihrer reinen Gewürze explizit verbürgt.

Mein momentan präferiertes Roggenknäcke scheint übrigens safe zu sein. Immerhin etwas!

Schmerzen im Nacken lässt die Knochen knacken


Um halb 6 heute morgen war meine Nacht zu Ende. Hin und her gewälzt habe ich mich mindestens schon 2-3 Stunden früher. Seit ich zur Physiotherapie gehe, bisher insgesamt 3 mal, hatte ich 2 Mal danach Migräne und zwar auch einmal auf der untypischen rechten Seite. Die ist nun also auch schmerzhaft, was bedeutet, dass ich keine wirklich angenehme Lageposition finde. Auf dem Rücken geht nicht, auf dem Bauch erst recht nicht.

Heute Morgen setze meine Periode ein, was die Migräne sicher hauptsächlich geboostet hat, aber irgendwie scheint mir die Physiotherapie trotzdem nicht so richtig gut zu bekommen.
Ich gehe ja momentan jede Woche zur Akupunktur, da wird hinterher leicht geschröpft und auch massiert, davon habe ich noch nie Migräne bekommen. Sehr merkwürdig.

Die Physiotherapeutin sagt wir wären auf dem richtigen Weg, ich bezweifle das ehrlich gesagt, will aber auch nicht gleich aufgeben. Inzwischen habe ich erfahren, dass meine Krankenkasse bis zu 6 Osteopathiebehandlungen im Kalenderjahr zahlt. Ich muss mal mit meiner Hausärztin sprechen, ob sie mir das verordnen kann.

Der Orthopäde, der mir die Physiotherapie verschrieben hat, meinte ich soll mich viel bewegen, allerdings ist das mit Migräne so ziemlich undenkbar. Und seit über einer Woche bin ich quasi unter Beschuss. Da ist dann nix mit bewegen.

Ich bin auch immer noch matschig im Kopf und habe das Gefühl die Migräne könnte jeden Moment wieder ausbrechen. Ausserdem ist mir ziemlich übel. Können natürlich auch Nachwirkungen des Triptans sein oder schlicht die Mens.

Koffein bisher weiterhin Null, alles Verbotene vom Speiseplan verbannt. Ausgerechnet heute sind natürlich Zwiebeln mit in der Biokiste. War klar.


Mittwoch, 23. Oktober 2013

Hangover


Der 1. Tag nach einer schweren Migräneattacke fühlt sich für mich ähnlich an wie ein Mordskater. Latente Übelkeit, Appetitlosigkeit, Schwindel, leichte Hitzewallungen und ein Brummschädel. Einfach ein unangenehmes Krankheitsgefühl. An solchen Tagen ist ausser ans Standartprogramm an nichts zu denken.

Meine schweren Migränen dauern selten unter 3 Tagen. Als sie noch die Ausnahme waren (soll heissen vielleicht 1-3 mal im JAHR), war der 1. Tag die Hölle und die beiden weiteren Tage dumpf und dröhnig, am schlimmsten dabei die heftigen Verspannungen im Nacken und in den Schultern. Damals nahm ich zu 90% nur Paracetamol ein und meine Welt ruckelte sich wieder zurecht.

Seit der Hormonbehandlung ist der Ausschlag aus der Norm den die Migräne vorgibt grösser und schwerer zu beruhigen. Ein schwerer Anfall pro Monat ist die Regel. Seit ich die Triptane nehme sind 3 Tage die absolute Norm, es gab auch schon Attacken mit einer Dauer von 5 Tagen oder auch mal einer Woche.

Und das obwohl mein Konsum relativ moderat ist was die Triptane angeht. Da war ich fast immer eisern.
Ich denke der Körper gewöhnt sich schlicht an den Wirkstoff und reagiert "dagegen". Auf Dauer sind sie eben keine Lösung, die Triptane. Zumindest nicht für mich.

Mein Erstversuch mit Allegro ist bisher durchaus unterscheidbar von meinen Erfahrungen mit Sumatriptan. Es begann nach und nach zu wirken und nach 4 Stunden war ich zu 95% schmerzfrei. Ein kleiner Rest fieses Gefühl waberte im Hintergrund weiter. Anscheinend macht das Zeug müde, ich schlief trotz der 10 Stunden über Tag auch nachts nochmals 10 Stunden. Im Hintergrund habe ich weiterhin ein unangenehmes Gefühl.

Beim Sumatriptan war das immer ein Zeichen, dass die Migräne bald wieder richtig durchkommt. Könnte hier auch so sein. Die 3 Tage sind ja noch nicht rum.

Bislang immer noch kein Kaffee. Statt mir ein Mittagessen beim Schlachter um die Ecke zu holen, gibts Kartoffeln mit Gemüse und ein Ei.

Eine Bekannte von mir meinte ihr Trigger seien Kartoffeln, die enthalten Phytohormone und das verträgt sie nicht. Sowas ist natürlich extrem doof. Ein Grundnahrungsmittel zu verlieren mit dem man echt viel machen kann ist schade. Andererseits kennt sie den Trigger schonmal. Auch was wert. Migräne hat sie trotzdem ständig. Trinkt aber auch Unmengen Kaffee täglich. Und isst sehr viel in Restaurants.

Gestern beim surfen habe ich eine nette Seite gefunden: Migraine-Free-Cooking. Die Bloggerin hat sich viel Mühe gemacht und mal aufgeschrieben was man alles essen darf. Psychologisch sicher schlauer als eine Verbotsliste.

Leider sind fast alle Seiten zum Thema "Heal your headache" von Dr. Buchholz auf Englisch, es gibt überhaupt relativ wenige Migränebloggs in deutscher Sprache. Die paar die es gab habe ich mit Interesse gelesen und es hat mich angeregt selbst meine Gedanken und Erfahrungen zu teilen, denn ehrlich gesagt fühlt man sich oft allein mit diesem Problem. Dabei betrifft es Millionen Menschen in Deutschland.


Dienstag, 22. Oktober 2013

Dieser Weg wird kein leichter sein...


Gegen halb sechs heute Abend habe ich gemerkt: das geht so nicht. Alles auf einmal, das schaffe ich HEUTE nicht! Das Novalgin half diesmal nicht zufriedenstellend, vielleicht wenn ich nicht gearbeitet hätte und auf dem Sofa liegen geblieben wäre, aber das ist eben nicht immer eine Alternative. So aber, nahm der Schmerz immer mehr zu, meine Augen tränten und ich hatte eine halbe Stunde später einen Termin.

Ich habe mich dann entschieden ein anderes Triptan als sonst zu nehmen. Bisher führte Sumatriptan leider fast immer zu einem Wiederkehrkopfschmerz nach spätestens 8 Stunden. Deshalb gab mir meine Hausärztin beim letzten Besuch eine Packung Allegro mit, das eine sehr viel längere Halbwertzeit aufweist und so den Wiederkehrkopfschmerz verhindern soll.

Mein letztes Triptan war 4 Wochen her. Deshalb scheint mir mein Dauerkopfschmerzen nicht wirklich vom Übergebrauch des Sumatriptans zu kommen. Was im Ernstfall aber auch egal ist, wenn das Mistzeug nur kurz wirkt und ich wieder tagelang Monstermigräne am Hals habe.

Mal sehen ob Allegro eine Alternative ist. Letzte Woche ging es ganz ohne Triptane und die 3 Wochen davor hatte ich gar kein Schmerzmittel genommen. Dafür massenhaft Espresso täglich, essen beim Griechen, Fastfood, Pizza, Chips, eine endlose Reihe von möglichen Triggern. Diese erst einmal auszumerzen ist wahrscheinlich einfacher als mich mitten im schlimmsten Triggerchaos von den Triptanen befreien zu wollen. 

Kaffee gab es also keinen heute. Zum Frühstück neben einem Gläschen Novalgin nur eine trockene Scheibe Knäckebrot. Zu Mittag verschiedenes Biogemüse gebraten mit Ei und zum Abendessen selbstgemachten Kaiserschmarren mit selbstgemachtem Kirschkompott und ein paar Kartoffeln mit Butter und Salz. Wenn man gerne kocht und nicht oft Essen geht ist es wahrscheinlich gar nicht so schwer die meisten Trigger zu meiden. Am Wochenende gehen wir zum mongolischen Buffet, da wird alles frisch zubereitet, ich werde das dann ohne Saucen nehmen und selbst Salzen und Pfeffern. Ich nehme an in den Saucen ist auf jeden Fall Glutamat. 


Erwischt


Noch gar nicht richtig losgelegt und schon einkassiert worden.
Heute Morgen um kurz nach sechs wurde ich von einem unfreundlichen Migränevollbild geweckt.

Zuerst dachte ich ich bekäme einen Schlaganfall, mein Kopfdruck war dermassen heftig. Also aufstehen, Blutdruck messen. 127/82. Alles gut soweit. Also nur Migräne.

Und dann folgen zig Entscheidungen, die sofort getroffen werden sollten, obwohl noch gar nicht klar ist wie sich die Migräne weiter entwickeln wird. Kann ich arbeiten? Kann ich zur Akupunktur gehen?

Da die Akupunktur am frühen Morgen gewesen wäre und ich kaum ins Bad und zurück auf die Couch kam, fiel der Termin zwangsläufig aus. Da ich selbstständig und zuhause arbeite, beschloss ich die beiden Nachmittagstermine so zu belassen. Ob das klug war wird sich noch zeigen.

Ich nahm 40 Tropfen Novalgin und legte mich auf die Couch. Triptane habe ich mir bisher verkniffen. Insgesamt schlief ich 8 Stunden. Kein Wunder, Migräne ist Stress pur für den Körper und lieber verschlafe ich 8 Stunden, als sie heulend in einer Ecke zu verbringen, weil mir die Schmerzen den Verstand zu rauben drohen. Leider kann ich nicht immer schlafen. Liegen machts oft schlimmer. Gegen Nachmittag nahm ich wieder 40 Tropfen, legte mich nochmals eine Stunde hin und nun konnte ich wenigstens aufstehen, mir ein bisschen Gemüse mit Ei machen und hier schreiben. Es fühlt sich jetzt an wie eine Mischung aus Mittelohrentzündung und Augentumor. Ich bin wackelig auf den Beinen, mein Nacken tut höllisch weh und am liebsten würde einfach nochmals 24 Stunden schlafen in der Hoffnung, dass es dann endlich vorbei ist.

Ich habe seit Sonntag Nachmittag keinen Kaffee mehr getrunken, das wird mit Sicherheit auch seinen Teil beitragen. Ausserdem, dass meine Periode ansteht. Und dann das ganze Glutamatzeug und Co, dass weiterhin in meinem Körper rumschwimmt, die aktuell geweiteten, entzündeten Gefässe im Kopf.

Ob das je ein Ende finden wird? Oder einen erträglichen Level? So richtig glauben kann ich das momentan nicht. Das ist auch so eine fiese Seite der Migräne: sie ist ein Hoffnungskiller. Je länger sie dauert, je öfter sie kommt, je weniger Medikamente helfen, desto mehr Hoffnung bröckelt weg.

Montag, 21. Oktober 2013

Gute Nacht John-Boy


Nachdem heute die spontane Entscheidung für den Versuch meine Ernährung nach Dr. Buchholz zu modifizieren fiel und ich dieses Blog eröffnete möchte ich zum Thema Essen noch ein wenig mehr schreiben.

Ich habe Anfang des Jahres schonmal einen Versuch mit der Diät von Peter Mersch gestartet. Der Ansatz ist ein wenig anders, im Grunde aber doch der gleiche, nämlich die Erregbarkeit von Nerven und Gefässen zu senken, damit es gar nicht erst zur Migräne kommt.

Peter Mersch schwört auf ketogene Ernährung, um den Blutzuckerspiegel nicht ausufern zu lassen, es nicht zu zerebraler Mangelversorgung kommt, die in Migräne endet. Und aus dem Bereich der Epilepsie und auch der Behandlung von Krebspatienten gibt es beeindruckende Informationen wie gut eine kohlenhydratarme und gleichzeitig fett- und eiweissreiche Ernährung wirken kann. Warum also nicht auch bei Migräne?

Ich hatte durchaus den Eindruck, dass mir diese Form der Ernährung gut bekommt, aber ehrlich gesagt habe ich ziemlich die Lust am Essen verloren und mich ab und an geekelt. Ich habe es nicht so gut geschafft genug Fett zu essen und von Milchprodukten habe ich den Eindruck, dass sie die Migräne nicht gerade verbessern.

Mein Kaffeekonsum hat sich in dieser Zeit sehr gesteigert, weil sämtliche Säfte etc tabu waren. Ob das so gut gewesen ist?

Als ich letztens wieder an dem Punkt war doch noch mal zu versuchen an meiner Ernährung zu schrauben, merkte ich wie wenig Lust ich auf ketogen habe. Ist einfach so. Deshalb also gebe ich nun Dr. Buchholz und mir eine Chance.

Das Buch habe ich mir auf den Kindle geladen und gleich losgelegt. Kein Kaffee heute. Meine Juramaschine und die Samstag frisch gekauften Bohnen guckten mich anklagend an.
Statt dessen gab es einen Kräutertee und Wasser. Morgen besorge ich mir Apfelsaft für Schorlen.

Mein Kopf brummt schon wieder den ganzen Tag, mal mehr, mal weniger. Die Physiotherapeutin die letzte Woche mit ihrer Massage eine Migräne ausgelöst hat (auf der für mich untypischen rechten Seite!) hat mich heute im sitzen massiert, weil ich keinen Druck am Kopf vertragen kann wenn ich Kopfweh habe.

Momentan ist es oft so, dass ich kopfschmerzfrei, aber sehr verspannt aufwache und sich die Kopfschmerzen über den Tag steigern oder auf- und abschwellen.

Gestern Nachmittag nach Torte mit Schlagsahne und Espresso wurde es echt fies und erst recht nach den Chicken-Nuggets vor dem Kino. Ich sehe da schon einen deutlichen Zusammenhang.

Einen der fiesesten Anfälle hatte ich vor Jahren, als ich Rotwein und Schokolade einen Abend vor meiner Menstruation zu mir nahm. Ich glaube deshalb, dass es die Menge der Trigger macht um einen Anfall auszulösen oder eben nicht. Und manchen kann man entgehen, anderen eben nicht.

Fakt ist, dass Fertigprodukte, Glutamate aller Art, geräucherte Wurstwaren und Chips und Co eh nicht besonders gesund sind. Darauf zu verzichten wird mit Sicherheit mehr nutzen als schaden.

Der Startschuss


Wer Migräne hat, kennt dieses Gefühl der Ohnmacht. Fast noch schlimmer als der Schmerz und das Krankheitsgefühl selbst ist das Gefühl der Hilflosigkeit, des ausgeliefert seins. Man tut dies und das, man hält sich an vom Arzt aufgestellte oder selbst aufgestellte Regeln und trotzdem hat es einen wieder erwischt.

Der Kopf schmerzt, der Magen zieht sich zusammen, der ganze Kiefer tut weh und zusätzlich versucht ein böser Gehirnzwerg einem das linke Auge aus dem Schädel zu drücken.

Vielleicht hat man ja doch einen Gehirntumor. Oder eine Trigeminusneuralgie. Oder eine Nasennebenhöhlenvereiterung. Vielleicht ist man einfach nur zu doof die Triptane zum genau richtigen Zeitpunkt einzunehmen. Vielleicht ist der Arzt zu doof die passenden Triptane zu verschreiben.

Es muss doch eine Lösung geben. Es muss! Es wird doch immer schlimmer. Das kann doch so nicht weitergehen!

Und dass es dann doch so weitergeht, deprimiert, macht Angst, lässt resignieren und führt zu Stress und noch mehr Schmerz.

Als ich das erste Mal Migräne bekam lag ich gerade im Krankenhaus. Ich war 32 Jahre alt, hatte gerade eine OP hinter mir, war geschwächt und hatte viel Blut verloren. Nachts bekam ich plötzlich schreckliche Kopfschmerzen. Die Krankenschwester erzählte was von Verspannung und rieb mir ein Schmerzgel in den Nacken. Am Morgen danach ging es mir besser. Seltsam.

In der nächsten Nacht das gleiche Spiel. Die Nachtschwester fing an mich für eine Simulantin zu halten. Sie drückte mir das Schmerzgel in die Hand und ging wortlos.

Irgendwann hörten die nächtlichen Schmerzen wieder auf. Bis sie kurz darauf zurückkehrten. Man schickte mich zum Neurologen, Doppler-Sono. Kein Befund. Das sei alles psychisch sagte man mir und drückte mir eine Packung Migralave in die Hand. Die Tabletten verursachten starken Schwindel. Ich probierte was anderes. Die Kopfschmerzen gingen dann auf ein gewisses Mass zurück. Einmal im Monat erwischte es mich kurz vor oder kurz nach der Menstruationsblutung.

Das liess sich mit Paracetamol in Schach halten.
Unter Stress wurde es noch schlimmer, öfter, heftiger. Ich bekam Akupunktur, Kräuter und Massage. Es wurde besser. Das Wort "Migräne" wurde nie ausgesprochen von keinem Behandler.
Obwohl meine Schwester auch unter Migräne litt, waren es für mich "nur Kopfschmerzen".

Nach rund 5 Jahren hatte ich 1 Jahr Migränepause. Was hatte sich geändert? Ich hatte mich von meinem Partner getrennt, und zu dieser Zeit trieb ich viel Sport. Aber sonst? Ich hatte keine blasse Ahnung. Dann fing ich einen neuen Job an und die Migräne kehrte zurück.
Erst nur ab und zu, dann wieder regelmässiger, mehrmals im Jahr.

Vor rund 2 Jahren begann ich eine Hormonbehandlung. Wir wünschten uns ein Kind, ohne Reproduktionsmedizin hatten wir keine Chance. Von dem Moment der ersten Stimulationsbehandlung an uferte die Migräne aus. Sie wurde heftige, ging jedesmal locker 3 Tage, wurde von heftiger Übelkeit und ab und an nun auch von Erbrechen begleitet.

6 heftige Stimulationen und 2 Fehlgeburten später,  bin ich heute was meine Migränekarriere angeht auf dem bisherigen Höhepunkt angelangt. Ich habe fast jeden Tag stundenweise oder den ganzen Tag, leichte bis mittelschwere Kopfschmerzen, diese werden unterbrochen von Migräneanfällen der unangenehmeren Art 1-2 mal im Monat. Mein gesamter Nacken und die Brustwirbelsäule sind durch die Schmerzen total verspannt.

Das vom Neurologen verschriebene Sumatriptan lindert die Schmerzen maximal 8 Stunden lang, dann geht der Anfall fröhlich weiter. Habe ich 3 Tage lang Migräne, benötige ich theoretisch also massenhaft Triptane, praktisch nehme ich nie mehr als 2 am Tag. Das sind trotzdem 6 Stück. Um das zu vermindern versuche ich den 3. Tag ohne Triptane zu überstehen.

Im Grunde war das von Anfang an so. Der Ausblick des Arztes auf 3 Tage Unbill monatlich und den Rest der Zeit kopfschmerzfrei zu sein erfüllte sich nicht.

Nach vielen Tränen, Erschöpfung, schlimmen, mittelschlimmen und wirklich sehr schlimmen Tagen, bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass ich der Migräne nicht das Feld überlassen werden. Ich werde mich nicht mit dem jetzigen Zustand abfinden.

Vor einiger Zeit fand ich Violettas Blog. Sie führt seit längerer Zeit im Selbstversuch das Ernährungsprogramm eines amerikanischen Arztes namens Dr. Buchholz durch. Der vertritt die These, dass Schmerzmittel, insbesondere Triptane, aber auch Koffein und glutamathaltige Lebensmittel die Migräne enorm triggern und indem diese Trigger gemieden werden, kann man die Anzahl und Heftigkeit herunterschrauben.

Das bedeutet den Verzicht auf viele Lebensmittel, denn die meisten verarbeiteten Produkte enthalten Glutamat, also tschüss Fertigfrass, Snacks, Fastfood und Franzbrötchen. Ausserdem sind weder Kaffee, noch koffeinhaltigen Limonaden oder Schwarztee erlaubt.

Doch zunächst beginnt man das 3-Schritte-Programm wie er es nennt mit dem Verzicht auf Triptane und Koffein. Das ist schon meist genug für den Anfang, denn wenn die Gefässe zusammenziehenden Substanzen fehlen kommt es unter Umständen erst einmal häufiger zu Migräne.

Da ich aber 1. mein letztes Triptan am 23. September genommen habe und 2. sowieso momentan ständig unter Kopfweh leide, hoffe ich einigermassen gut durch die Zeit zu kommen. Meine letzte Migräne war vor 6 Tagen. Ich hab sie 2 Tage lang mit Novalgintropfen behandelt, dann war sie weg.

Ausserdem gehe ich zur Physiotherapie, zur Akupunktur und nehme verstärkt Magnesium. Aber dazu an anderer Stelle mehr.