Freitag, 15. November 2013

Spannung



Als sich vor einigen Monaten die Migräne "verselbstständigt" hat und sich quasi nur durch leichte und schwere Verläufe unterscheiden liess, war das ganze verbunden mit heftigen Verspannungen auf der betroffenen, linken Seite, die von da an genauso selten verschwanden wie der Dauerkopfschmerz.

Der Schmerz ist brennend,  sitzt am Rand des Schulterblattes Richtung Wirbelsäule und zieht sich nach oben hoch. Mal strahlt er in Schulter und Oberarm aus, mal ins Ohr, mal ins Auge oder den Kiefer. Und während schwerer Attacken nimmt er all diese Möglichkeiten gleichzeitig wahr.

Ich frage mich: sind diese Schmerzen Vorboten, Begleiterscheinungen, Mit-Ursachen, Trigger?
Früher, als ich noch selten Migräne hatte, schmerzten nur Schulter und Nacken, durch die Verspannung, die durch die Migräne in den Muskeln eintrat. 

Ein  anderer Migränepatient erzählte mir mal, dass er etwas ähnliches kennt und das "Muskelplatten" nennt. Erst als er die Migräne los wurde, verflüchtigten sich diese Platten irgendwann und nicht umgekehrt. Das lässt den Schluss nahe liegen, dass es sich doch nur um Begleiterscheinungen handelt, die physiotherapeutisch nur bedingt behandelt werden können.

Ich bekomme zusätzlich zu der Akupunktur immer noch Massagen/Schröpfen oder Moxa. In dieser Kombination hat man auf Erfolge wahrscheinlich noch die besten Chancen. 

Trotzdem muss das Ziel sein die Ursache zu behandeln und nicht das Symptom. In der TCM Klinik in Kötzting ist man beispielweise davon abgekommen chinesische Kräuter gegen die akuten Schmerzen einzusetzen, weil sie auf Dauer den gleichen Rebound- und Gewöhnungseffekt aufweisen wie die schulmedizinischen Präparate. 

Auch dort ist das Ziel den Patienten von Schmerzmitteln und Triptanen  zu entgiften und ihm eine Ernährungsmodifikation beizubringen, verbunden mit Akupunktur und Kräutern, die an der Ursache für die Migräne drehen.

In meinem Fall ist es zum Beispiel wichtig die Hormonlage stabil zu bekommen. Ohne diese starken Schwankungen wäre der Haupttrigger ausgeschaltet. Hormonelle Migräne gilt schulmedizinisch als schwer behandelbar, das liegt daran, dass es nicht damit getan ist einfach mal eben Hormone substituieren, das endokrine System ist nämlich ungemein empfindlich.

Behandlungsmethoden die darauf abzielen, dass der Zyklus sich nach und nach von allein stabilisiert, bieten da eine sinnvolle Alternative. Man muss nur am ball bleiben.

Das ist wie mit der Ernährungsumstellung, schnelle Erfolge kann man da nicht erwarten. Aber eventuell nachhaltigere. Wenn die Spirale sich erstmal in die andere Richtung dreht.

Meine Migräne ist übrigens immer noch nicht durchgebrochen. Gestern und heute geht mir soweit ganz gut. Merkwürdigerweise hatte ich das Gefühl, dass mein Kopf anfängt weh zu tun als ich vorhin Wirsing ass. Der schmeckt ja so ein wenig bitter, wer weiss ob ich die Stoffe, die da drin sind vertrage.
Ich werde das mal beobachten.

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