Mittwoch, 23. Oktober 2013

Hangover


Der 1. Tag nach einer schweren Migräneattacke fühlt sich für mich ähnlich an wie ein Mordskater. Latente Übelkeit, Appetitlosigkeit, Schwindel, leichte Hitzewallungen und ein Brummschädel. Einfach ein unangenehmes Krankheitsgefühl. An solchen Tagen ist ausser ans Standartprogramm an nichts zu denken.

Meine schweren Migränen dauern selten unter 3 Tagen. Als sie noch die Ausnahme waren (soll heissen vielleicht 1-3 mal im JAHR), war der 1. Tag die Hölle und die beiden weiteren Tage dumpf und dröhnig, am schlimmsten dabei die heftigen Verspannungen im Nacken und in den Schultern. Damals nahm ich zu 90% nur Paracetamol ein und meine Welt ruckelte sich wieder zurecht.

Seit der Hormonbehandlung ist der Ausschlag aus der Norm den die Migräne vorgibt grösser und schwerer zu beruhigen. Ein schwerer Anfall pro Monat ist die Regel. Seit ich die Triptane nehme sind 3 Tage die absolute Norm, es gab auch schon Attacken mit einer Dauer von 5 Tagen oder auch mal einer Woche.

Und das obwohl mein Konsum relativ moderat ist was die Triptane angeht. Da war ich fast immer eisern.
Ich denke der Körper gewöhnt sich schlicht an den Wirkstoff und reagiert "dagegen". Auf Dauer sind sie eben keine Lösung, die Triptane. Zumindest nicht für mich.

Mein Erstversuch mit Allegro ist bisher durchaus unterscheidbar von meinen Erfahrungen mit Sumatriptan. Es begann nach und nach zu wirken und nach 4 Stunden war ich zu 95% schmerzfrei. Ein kleiner Rest fieses Gefühl waberte im Hintergrund weiter. Anscheinend macht das Zeug müde, ich schlief trotz der 10 Stunden über Tag auch nachts nochmals 10 Stunden. Im Hintergrund habe ich weiterhin ein unangenehmes Gefühl.

Beim Sumatriptan war das immer ein Zeichen, dass die Migräne bald wieder richtig durchkommt. Könnte hier auch so sein. Die 3 Tage sind ja noch nicht rum.

Bislang immer noch kein Kaffee. Statt mir ein Mittagessen beim Schlachter um die Ecke zu holen, gibts Kartoffeln mit Gemüse und ein Ei.

Eine Bekannte von mir meinte ihr Trigger seien Kartoffeln, die enthalten Phytohormone und das verträgt sie nicht. Sowas ist natürlich extrem doof. Ein Grundnahrungsmittel zu verlieren mit dem man echt viel machen kann ist schade. Andererseits kennt sie den Trigger schonmal. Auch was wert. Migräne hat sie trotzdem ständig. Trinkt aber auch Unmengen Kaffee täglich. Und isst sehr viel in Restaurants.

Gestern beim surfen habe ich eine nette Seite gefunden: Migraine-Free-Cooking. Die Bloggerin hat sich viel Mühe gemacht und mal aufgeschrieben was man alles essen darf. Psychologisch sicher schlauer als eine Verbotsliste.

Leider sind fast alle Seiten zum Thema "Heal your headache" von Dr. Buchholz auf Englisch, es gibt überhaupt relativ wenige Migränebloggs in deutscher Sprache. Die paar die es gab habe ich mit Interesse gelesen und es hat mich angeregt selbst meine Gedanken und Erfahrungen zu teilen, denn ehrlich gesagt fühlt man sich oft allein mit diesem Problem. Dabei betrifft es Millionen Menschen in Deutschland.


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